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Geburtsgeschicht´n Teil 4: Anja erzählt von der Geburt ihres 2. Kindes!

"Mein Name ist Anja und ich bin 26 Jahre alt. Mein zweites Kind habe ich vor ziemlich genau zwölf Monaten zur Welt gebracht. Ich würde nicht behaupten, dass meine 2 Geburten schmerzfrei oder ein Klax waren, aber trotzdem war jede für sich auf eine besondere Art und Weise ein wunderschönes Erlebnis. Ich bin dankbar, dass ich meine Kinder auf natürlichem Weg zur Welt bringen durfte.

Meine zweite Schwangerschaft war ähnlich der Ersten, bis auf kräftezerrende Übelkeit, komplikationslos. Schon ziemlich früh hatte ich das Gefühl das es auch dieses Mal nichts mit einer Geburt zum eigentlich errechneten Termin werden wird. Meine große Tochter hat sich vor 6 Jahren in der Nacht vor dem Termin zu Einleitung noch selbst dazu entschlossen aus meinem Bauch auszuziehen und wurde so an ET + 10 geboren.

Und mein Gefühl hat mich nicht getäuscht. Am ET tat sich nichts. Bis auf mir schon bekannte Übungs- und Senkwehen in der Nacht blieb alles unauffällig. Also ab zum Frauenarzt, Kontrolltermin. Der Muttermund war fingerdurchlässig, nur ein paar Wehen auf dem CT... alles okay. Fall sich bis dahin nicht doch noch etwas tut wollte mich meine Frauenärztin in 3 Tagen wieder sehen. Und NEIN, es tat sich nichts. Trotz viel Bewegung und den anderen Tipps rührt sich nichts. Wieder beim Frauenarzt wurde kontrolliert ob noch ausreichend Fruchtwasser vorhanden ist und ob es dem Baby gut geht. Muttermund war wie vor drei Tage zuvor fingerdurchlässig. Das Baby wurde mittlerweile auf ca. 3.500 g geschätzt. Meine Frauenärztin vereinbarte einen Termin zur Einleitung an ET + 9 falls sich das Baby bis dahin nicht alleine auf den Weg machen sollte. Dazwischen wurde noch ein Kontrolltermin bei ihr vereinbart.

Wenige Minuten auf dieser Welt

Komisches Gefühl zu wissen wann es soweit sein soll. Trotzdem war ich erleichtert zu wissen, dass es bald ernst wird, denn so langsam wurden die Tage beschwerlich. Nun war ich nervös und gespannt, aber trotzdem wollte ich die Geburt auf mich zukommen lassen, ohne mir unendlich viele Gedanken zu machen. Immerhin hat mein Körper das schon einmal geschafft. Beim ersten Mal war ich der festen Überzeugung mein Baby in der Geburtswanne zur Welt zu bringen und des hat leider nicht geklappt. Meine Tochter ist im Bett geboren, aber im Nachhinein gesehen war es gut so. Dieses Mal wollte ich spontan entscheiden was mir gut tut und wo ich mich wohl fühle.

So kam der Tag der Tage, der 11.1.2017. Um 12:00 Uhr war der Termin zur Einleitung im Kreissaal. Ich wollte wie auch bei der Großen in Innsbruck entbinden. Mir wurde ein Zimmer auf der anderen Seite vom Kreissaal gegeben. Dass ist das Zimmer für die nächsten Tage hat die Hebamme gesagt. Tage? Ich hatte nicht vor Tage im Einleitungszimmer zu verbringen. Blutdruck wurde gemessen, der Speiseplan musste ausgefüllt werden und ein CTG wurde gemacht. Bis eine Ärztin kam vergingen schon gut 2 Stunden. Dann ging’s los. Die Ärztin wollte wissen womit ich eingeleitet werden will. Etwas über das ich mir null Gedanken gemacht habe. Ich wusste nicht einmal, dass ich mit entscheiden kann.

Also hat mir die Ärztin angeboten an einer Studie teilzunehmen in der meine Daten (Status vom Muttermund, etc.) in den Computer eingetragen werden. Dann wird entschieden welche Methode „die Richtige“ für uns ist. Zur Auswahl standen ein Zäpfchen, Gel, der so genannte Cookballon und noch irgend etwas anderes.

Auf jedem Fall war der Ballon die einzige Methode ohne Medikamente und die wurde dann auch ausgewählt. Gelegt wurde der Ballon von einer Ärztin und ihrer Assistentin um ca. 15:00 Uhr auf einem Gynäkologenstuhl. Das Legen war sehr unangenehmen und tat echt weh. Mir wurde richtig schwarz vor Augen und laut Ärztin war ich wohl kreide bleich. Die erste Wehe hatte ich schon während dem Legen, wohl vor Anspannung. Die mechanische Dehnung und der Druck den der Ballon auf den Muttermund ausübt soll zur Ausschüttung des Hormons Prostaglandin führen und Wehen auslösen. Laut Ärztin soll der Ballon drinnen bleiben bis der Muttermund soweit offen ist das er von alleine herausfällt. Wenn sich in 24 Stunden nichts tut könne man überlegen auf etwas anderes umzusteigen.

Aber es tat sich was, ich bekam tatsächlich leichte Wehen. Ich ging im Gang die Runde um mir die Zeit zu vertreiben und gegen 17:30 Uhr äußerte ich den Wunsch ans CTG gehängt zu werden. Diesem Wunsch kam eine Hebamme weniger später nach aber begeistert war sie nicht von dem was sie sah. Die Herztöne von unserem Baby waren hoch und es war deutlich gestresst. Ich sollte jetzt viel trinken und habe homöopathische Tropfen erhalten damit sich das Baby entspannte und die Herztöne wieder in den Normalberich gehen. Auch nach einer halben Stunde wollte die Hebamme das CTG noch hängen lassen.

Irgendwann ging plötzlich die Türe auf und die Ärztin, eine Hebamme und zwei Hebeammen-Schülerinnen kamen herein. Wir ziehen um in den Kreissaal und der Ballon muss schnell wieder raus rief uns die Ärztin entgegen.

Der Ballon wurde entfernet und die Ärztin wollte das die Fruchtblase geöffnet wird, da sie vermutete, dass das Fruchtwasser grün verfärbt ist. Zum Glück war es das aber nicht. Am Muttermund hat sich bis zu diesem Zeitpunkt nichts verändert und ich wollte nicht liegen bleiben. Also gingen wir, mein Mann und ich, in die Lifthalle. Die Hebamme wollte in einer halben Stunde wieder CTG schreiben und einen Wehentropf anhängen, denn jetzt wo die Fruchtblase geöffnet war, sollte langsam etwas weitergehen.

Bonding mit Mama

Wir haben zu Hause angerufen und alle auf den neuesten Stand gebracht. Wir gingen immer die gleiche Runde und noch während mein Mann telefonierte bekam ich ziemlich kräftige Wehen die ich veratmen musste. Also gingen wir wieder in das Kreissaalzimmer wo schon die Hebamme auf uns wartete. Das CTG wurde angeschlossen und der Wehentropf vorbereitet aber noch nicht angehängt. Unser Baby hatte sich mittlerweile beruhigt und die Herztöne normalisierten sich. Der kleine Mann hat sich wahrscheinlich von dem Ballon gestört gefühlt. Die Hebamme hat mir angeboten noch etwas in die Wanne zu gehen, bevor sie den Tropf anhängt, um zu entspannen.

Es war eine tolle Stimmung in der Wanne, gedämmtes Licht und Musik. Aber kaum im Wasser wurden die Wehen kräftiger und ich hatte zu tun um sie zu veratmen. Die Hebamme hatte mir angeboten eine Spritze gegen die Schmerzen zu geben und diese habe ich auch dankbar angenommen. Genau in dem Moment als sie mir die Spritze gab hatte ich das Gefühl als würde es in meinem Bauch rumpeln und ich hatte das Bedürfnis zu pressen. Meine Hebamme meinte noch das kann nicht sein weil der Muttermund ja gerade noch Unverändert war. Ich bat sie mich trotzdem zu untersuchen und ich hatte Recht. Der Muttermund war komplett geöffnet und sie rief zur Schülerin: „Hol die Ärztin, das Baby kommt!“.

Drei Presswehen später war es geschafft. Unser Sohn war mit 3.760 g und 52 cm eine Stunde nach der Blasensprengung geboren. Mein Mann durfte ihn aus dem Wasser holen und auf meine Brust legen. Wie bei der Großen schnitt er die Nabelschnur durch.

Wir waren alle baff wie schnell jetzt alles ging. Der Kleine wurde gemessen und gewogen. Meine minimalen Geburtsverletzten wurden genäht. Uns ging es gut, wir haben es geschafft. Er war gesund und wohlauf und macht uns seit der ersten Sekunde glücklich und stolz."

Danke Anja, dass du deine Geschichte mit uns teilst. Jede Geburt ist einzigartig! Schöne Zeit mit deiner wunderbaren Familie.

Schon gewusst? Anja und ihr Mann Patrick haben einen tollen Blog zum Thema Baby, Familie und Co.! Schaut doch mal rein bei: meinbaby.cc

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