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5 Fakten zur Beikost

1. Der richtige ZEITPUNKT

ist dann, wenn dein Baby reif dafür ist. Reifezeichen für die Aufnahme von fester Nahrung sind ...

- Dein Baby schaut dir aufmerksam beim Essen zu und macht evtl auch schon selbst Kaubewegungen mit dem Mund.

- WICHTIG: Dein Baby kann ohne Hilfe gut sitzen (im Hochstuhl oder auf dem Schoß) und hebt den Kopf für einige Zeit selbst aufrecht.

- dreht sich vom Rücken auf dem Bauch = Mund-Zungen-Motorik hat eine Verbindung zum Drehen auf den Bauch.

-der Zungenstreckreflex ist verschwunden (Thema Verschlucken kommt noch)

Diese Reifezeichen zeigen die meisten Babys um den sechsten Lebensmonat, manche etwas früher andere erst am Ende des 1. Lebensjahres. (So auch die WHO-Empfehlung)

2. Verbotene Lebensmittel

Im 1. Lebensjahr gibt es einige Lebensmittel auf die verzichtet werden sollte:

- Honig und Ahornsirup

- unzerkleinerte Erbsen, Bohnen, Samen, Nüsse, kleine Beeren

- rohe Eier, roher Fisch und Fleisch

- salzhaltige Nahrungsmittel wie Speck, Wurst oder fertige Saucen / Fertiglebensmittel

- Zucker oder zuckerhaltige Lebensmittel, Zuckerzusätze

3. Der Zungenstreckreflex

Viele Eltern haben Angst, dass sich ihr Baby beim Essen von fester Nahrung bzw. Fingerfood verschluckt. Diese Angst führt oft dazu, dass viele Babys lange Breikost bekommen und der "Umstieg" auf den Familientisch sich etwas schwierig gestaltet.

Der Zungenstreckreflex sorgt dafür, dass feste Nahrungstücke oder Spielzeug mit der Zunge weg von der Luftröhre kommen. Beim Würgen drückt die Zunge Richtung Lippen, dadurch gelangen zu große Stückchen schnell nach vorne und werden herausgeschoben (Schutzreflex).

WICHTIG: Dieser Schutzmechanismus funktioniert nur, wenn dein Baby dabei aufrecht sitzt.

In den ersten Monaten liegt dieser Reflexpunkt weit vorne im Mund und verlagert sich nach einiger Zeit in den hinteren Mundraum. Daher ist es unwahrscheinlich, dass ein Baby von selbst vor dem 6. Lebensmonat die Lebensmittel in "pommesgröße" zu sich nehmen kann. Daher funktioniert evtl. der Brei besser. Ob dies sinnvoll ist, sei dahin gestellt. Dein Baby wird lernen die feste Nahrung im Mund zu zerkleinern und zu schlucken, wenn es die passende Größe hat. Lasse dein Baby beim Essen NIE alleine, so kannst du reagieren, wenn es notwendig ist.

4. BEIkost heißt nebenBEI

Nach wie vor bleibt das Stillen oder die Per-Nahrung die Hauptnahrungsquelle im ersten Lebensjahr. So ist dein Baby mit ausreichend Kalorien und Nährstoffen versorgt. Beikost ist anfangs nicht zum sattwerden da.

Was viele nicht wissen: Beikost wie zB: Karottenbrei aus dem Gläschen hat viel weniger Kalorien als eine volle Milchmahlzeit. (Karottenbrei 85 kcal vs. Muttermilch 180 kcal)

Es macht also keinen Sinn die Mahlzeiten zu ersetzen. Dein Baby wird zudem mal mehr, mal weniger Lebensmittel die du anbietest essen wollen.

Entscheidend ist zudem die Vielfalt der Lebensmittel. So gibt du deinem Baby die Möglichkeit seinen Bedarf an Nährstoffen, zB: auch Eisen zu decken.

So schön die Fahrpläne und Tabellen der Nahrungshersteller auch sind, die meisten "Esser" spielen das nicht mit. So kann ich mir diese Form der Ernährung zum Überleben der Menschheit nicht vorstellen.

5. Stillen und Eisen

Immer wieder ein Thema das stillende Mütter verunsichert: Muttermilch enthält zu wenig Eisen!

Zuerst einmal ist ein Eisenmangel beim reif geborenen, gesunden, gestillten Baby im ersten Lebensjahr sehr selten.

Das Ungeborene füllt seine Eisenspeicher im letzten Schwangerschaftsdrittel. Nach der Geburt bekommt das Neugeborene noch über das Nabelschnurblut eine ordentliche Portion Eisen für die nächsten Monate mit auf den Weg.

Voraussetzung: Die Nabelschnur darf nach der Geburt auspulsieren und wird nicht vorzeitig durchtrennt. Das war lange im Kreißsaal nicht selbstverständlich, auch beim Kaiserschnitt nicht in diesem Ausmaß möglich.

Muttermilch hat im Vergleich zu Kuhmilch weniger Eisen. Logisch.

Das vorhandene Laktoferrin in der Muttermilch wird aber dieses Eisen optimal verwertet. Auch die Aufnahme von Vit. C spielt eine wichtige Rolle.

Der frühe Beikostbeginn hat scheinbar auch einen negativen Einfluss auf die Eisenaufnahme aus der Muttermilch (Pisacane et al)

Daher ist auch die Reduktion von Stillmahlzeiten zum Beigkostbeginn nicht sinnvoll.

Ab dem 6. Monat kann zudem regelmäßig Fleisch angeboten werden, um auf "Nummer sicher" zu gehen.

Guten Hunger ;)

eure Kerstin

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