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Was ist los mit Mama´s Lust ?

Die meisten Frauen erleben nach der Geburt eines Kindes einige Veränderungen in ihrer Sexualität.

Obwohl unsere Gesellschaft scheinbar so tolerant ist, ist dies immer noch ein Tabuthema.

Laut Untersuchungen leiden 83% der Erstgebährenden in den 3 Monaten nach der Geburt an "sexuellen Irritationen" und 6 Monate post partum immerhin noch 64 % (Barett et al, 2015).

Fast 70% aller Mütter sind sexuell unzufrieden - unabhängig davon ob sie vaginal oder per Kaiserschnitt geboren haben.

Zu den sexuellen Problemen nach einer Geburt gehören meist Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, vaginale Trockenheit, sog. "LUSTverlust" , Orgasmusprobleme und sexuelle Abneigung.

Wann ist den nun der richtige Zeitpunkt, um nach der Geburt wieder "aktiv" zu werden?

Abgesehen von den körperlichen Veränderungen, der Müdigkeit und den vollen Windeleimern sind die medizinischen Empfehlungen etwas unterschiedlich.

Per se ist der Wochenfluss nicht infektiös, es ist dennoch vorteilhafter diesen versiegen zu lassen. Nach Abheilen der Geburtsverletzungen oder der Kaiserschnittnarbe dürfen Mann und Frau wieder gemeinsam aktiv werden.

Viele Mama´s sind nach der Geburt unsicher, dass Liebesspiel wieder aufzunehmen. Als Hebamme empfehle ich ein Entspannungsbad für den Geist und ein Gleitgel auf Wasserbasis für den Geschlechtsverkehr. Gerade in der Stillzeit sehr hilfreich, da die Schleimhäute durch die Stillhormone trockener sind.

Soweit nichts dagegen spricht, sollte frühzeitig nach der Geburt wieder mit dem "Liebesspiel" begonnen werden ; )

Warum?

Weil dabei wunderbare Hormone in Mama´s Körper freigesetzt werden. Oxytocin ist schlaffördernd, entspannend und antidepressiv. Endorphine wirken schmerzstillend und Dopamin ist unser "Glückshormon". Kann Mama alles gut gebrauchen ;)

Faktoren die die Sexualität beeinflussen ...

Die Art der Geburt hat einen Zusammenhang mit der Wiederaufnahme der Sexualität nach der Geburt. Mütter die ihr erstes Kind komplikationslos geboren haben sind - laut Umfragen - sexuell schneller aktiv, als jene nach einem Kaiserschnitt oder einer vaginal operativen Geburt.

Frauen mit einem Dammschnitt haben häufiger Orgasmusprobleme als "Kaiserschnittfrauen."

Wiederum haben aber Frauen nach einer "Bauchgeburt" 6 Monate später deutlich weniger Lust, als Frauen nach einer Spontangeburt.

"Save the Birthcannal" = Leider NEIN!

Ein Kaiserschnitt führt zu keiner Minimierung sexueller Probleme nach der Geburt.

Es hat sich NICHT bestätigt, dass ein geplanter Kaiserschnitt den Geburtskanal schützt und Beeinträchtigungen der Sexualität verhindern kann.

Dyspareunie

bedeutet schmerzhafter Sexualverkehr. Die Schmerzen können dabei vor, während oder nach den Geschlechtsverkehr auftreten. Eine postpartale Dyspareunie kann sich durch vaginale Trockenheit, funktionelle Irritationen der Vagina und des Beckenbodens zeigen.

Was hilft?

Das ist ganz individuell. Auf Jedenfall etwas Zeit & Geduld mit sich und seinem Körper nach der Geburt. Mit der Hebamme seines Vertrauens die Geburtsverletzungen mit einem kleinem Spiegel betrachten und über die Gefühle sprechen. Die Narbe im Intimbereich sollte gepflegt werden, wie zB.: das Massieren mit Narbenöl oder Johanniskrautöl. Als Hebamme kann ich die Narbenentstörung mittels Akupunktur empfehlen.

Männlein und Weiblein ...

bilden das Liebespaar, die Sexualität ist ein bindendes Element! Dazu kommt ein Neugeborenes, dass Tag und Nacht zu versorgen ist. Väter spüren häufig früher das Bedürfnis nach sexueller Nähe als die Mutter.

Deshalb ist es wichtig beide Partner über die "neue alte" Situation aufzuklären. Viel Verständnis & Aufmerksamkeit sind dabei wichtig.

Auch das Stillen hat unterschiedliche Wirkungen auf die Sexualität. Das Saugen an der Brust kann Einfluss auf das sexuelle Empfinden haben, was einen natürlich beunruhigen kann.(Saugen=Oxytocinausschüttung, das Liebes- und Kuschelhormon)

Auch die vaginale Trockenheit kann bei stillenden Frauen unangenehm sein.

Bei allen Müttern ist die Kombination aus Erschöpfung, Müdigkeit und Babyalltag nicht immer "Lust fördernd".

Dennoch ist es wichtig, dass sich jedes Paar regelmäßig seine "Auszeitstunden" nimmt , um sich umeinander zu "kümmern".

Schönes Bettgeflüster wünscht euch ...

Kerstin

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