Wenn das Glück ausbleibt - Informationen über die postpartale Depression
- Hebamme Kerstin
- 11. Feb. 2019
- 2 Min. Lesezeit
Schon in der Schwangerschaft bemerkbar oder auch erst nach der Geburt eines Kindes: Immer wieder sind Frauen emotional stark belastet. Sei es durch ihre Vorgeschichte oder einfach "nur" so.
Gerade in der Schwangerschaft kommen die unterschiedlichsten Emotionen auf!
"Vom Himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt"
Alles ist dabei ohne dass man etwas dagegen tun kann.
Wenn das Baby dann da ist, läuft irgendwie gar nichts mehr so wie vorher. Es dauert eine lange Zeit bis man sich physisch und psychisch auf alles Neue eingestellt hat.
Immer wieder sind Mütter allein mit dieser Situation und ihren Gefühlen.
Der Zustand der Antriebslosigkeit, Überforderung und negativen Gefühlen wird stärker und hält an.

"Was ist nur lost mit mir?"
Der Baby-Blues = sog. Heultage
Ist die häufigste und leichteste Form einer Wochenbettreaktion und tritt in den ersten Tagen nach der Geburt auf. Dieser ist nicht Behandlungsbedürftig und betrifft ca. 80% aller "frischgebackenen" Mütter.
Typisch dafür sind...
- Weinen ohne wirklichen Grund
- Angstgefühle
- Ungeduld
Depression nach der Geburt= sog. postpartale Depression
Betrifft mittlerweile jede 6. Frau!
Eine Behandlung und professionelle Unterstützung ist notwendig, wenn die Betroffene im Alltag nicht mehr zurecht kommt.
Wiederkehrende Symptome in einen Zeitraum vom 2 Wochen können auf eine Depression hindeuten. Folgendes trifft zu:
- Schlaflosigkeit
- Schuldgefühle
- Ängste / Ängste das Kind zu verlieren
- Freudlosigkeit und Gleichgültigkeit
- Vermeidungsverhalten
zudem Herzrasen, Herzschmerz, Hitze- und Kältegefühl, Schwindel und zittern.
Die postpartale Depression kann bis zu einem Jahr nach einer Geburt auftreten. Deshalb bleibt sie auch oft unbehandelt, da sie nicht erkannt wird.
Risikofaktoren sind...
- Depression in der Familie
- Frühere Depressionen, psychische Belastungsstörungen
- schwierige Paarbeziehung, Trennung, Alleinerziehend
- schwierige Kindheit
- sexuelle Gewalterfahrungen / Belästigungen
- vorangegangene Tot-oder Fehlgeburten
- schwierige oder traumatische Geburt
- Schwierigkeiten mit dem Baby
Die postpartale Psychose betrifft nur 1% aller Frauen und ist daher sehr selten. Gehört aber unbedingt ohne großen Zeitverzug ärztlich behandelt. Dieser Zustand ist sehr gefährlich für Mutter und Kind. Diese Frauen leiden unter sog. Realitätsverlust und müssen stationär aufgenommen werden.

Natürlich habe ich in meiner Arbeit als Hebamme immer wieder mit diesem Thema zu tun. Wichtig ist, dass jede Mutter über ihre Emotionen sprechen kann und weiß was die ersten Anzeichen für eine Depression sein können.
Weitere Informationen in Tirol:
- Netzwerk Gesund ins Leben = Gratis Familienhotline 0800 800 508
- www.fhf-tirol.at = Frauen helfen Frauen
- www.evita-frauenberatung.at Evita Frauen- und Mädchenberatung
Auch eine super Homepage:
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